Kopf eines niedergestürzten Mönchs III

1950–54
20,8 × 24,4 cm
Graphit
Max-Lingner-Stiftung

Diese Zeichnung ist eine von über 100 Skizzen, die Max Lingner für das Gemälde Der große deutsche Bauernkrieg gezeichnet hat. Von einer ersten dynamischen Studie des Historienbildes aus dem Jahr 1950 bis zum fertigen Gemälde sollten fünf Jahre vergehen. Lingner, der in Paris vor allem den schnellen Strich der Pressezeichnung praktiziert hatte, arbeitete nun wesentlich langsamer und detaillierter. Er bemühte sich, die eher typisierten französischen Figuren durch sachliche, genaue Wiedergaben der deutschen Bauern, Mönche und Adligen zu ersetzen. Lingner reiste dafür in die ehemaligen Zentren des Bauern-Aufstandes nach Schwaben, Franken und Thüringen, um die Männer vor Ort studieren zu können: «Sehen Sie sich diese Nasen an! Was soll ich auch mit Berliner Nasen oder sächsischen anfangen? Fränkische brauch’ ich» – soll er nach der Reise gesagt haben. Den Kopf des niedergestürzten Mönches fügte Lingner in eine zentrale Szene des großformatigen Gemäldes ein, das zur Sammlung des Deutschen Historischen Museums Berlin gehört.