Alle unsere Veranstaltungen werden in der Regel auch live gesendet und können anschließend kostenlos in unserem YouTube-Kanal nachgesehen werden. Auf Wunsch senden wir Ihnen das neue Programm per Mail oder, wenn Sie uns einen frankierten und adressierten Briefumschlag zuschicken (Beatrice-Zweig-Straße 2, 13156 Berlin), auch per Post.
Auf Wiedersehen im Max-Lingner-Haus!
Thomas Flierl, Vorsitzender der Max-Lingner-Stiftung
Zu jedem Jubiläum wird in Berlin eine Art Passionsspiel aufgeführt — das Märchen, in dem die böse Schwester der anderen das Brot vom Munde stiehlt, in dem die gute Schokolade vom Himmel regnen lässt, im Blumengarten Mohrrüben anbaut und der bösen eine Nase dreht. Goldmarie im Sommerkleid zeigt ihre neuen Geldscheine und steckt sich lässig eine Amizigarette in den Mundwinkel, während Pechmarie, die Trümmerfrau, trocken Brot kaut und neidisch auf die Stadthälfte von Goldmarie schielt. Grischa Meyer erzählt anhand zahlreicher Dokumente die Vor-, Haupt-, Staats- und Alltagsgeschichte dieser Berliner Jahre. — Was war eigentlich in den Flugzeugen der Luftbrücke, als sie zurückflogen?
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«Der Schlaf der Vernunft», so Francisco de Goya, «gebiert Ungeheuer». Die heutigen Ungeheuer sind so bedrohlich wie selten in der Geschichte: die Erosion der realexistierenden Demokratie von rechts und durch Fake News, der Klimakollaps, ein Krieg, der uns in eine weltumspannende Katastrophe reißen kann. Sind die von uns gewählten Entscheidungsträger in einen Tiefschlaf der Vernunft gefallen? Sie versagen darin, eine Friedensordnung zu gewährleisten, das Kippen des Klimas zu verhindern, Fluchtursachen zu bekämpfen. Nicht einmal den Ausgleich zwischen Ost und West bekommen sie hin. Daniela Dahn meint, sie sind selbst der Rechtsruck.
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Theater, Konzerte, Show, Singeklub, Kunstzirkel und so vieles mehr: Durch seine Lage, Größe, Baugestalt, Ausstattung und der zugehörigen Freiflächengestaltung gilt der 1955 eröffnete Kulturpalast des VEB Maxhütte als Archetyp der rund 2.000 Kulturhäuser der DDR. An ihm lassen sich Architekturgeschichte und Kulturpolitik des Landes erzählen und kritisch reflektieren. Das macht den Kulturpalast in Unterwellenborn zu einem Denkmal von nationaler Bedeutung. Das Buch von Christoph Liepach berichtet aus der glanzvollen Vergangenheit und davon, was Erhaltung und kulturelle Wiederbelebung für die Menschen bedeuten würde. Max braucht Gesellschaft.
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In seiner letzten Ausstellung präsentierte «Das Kleine Grosz Museum» in Berlin 2024 Dokumente zur kaum bekannten Kooperation der beiden Künstler. Für den Katalog hat Christian Hufen die erhaltene Korrespondenz zusammengestellt und kommentiert. Erzählt wird von einer Freundschaft während der Weimarer Republik, die auch im Exil – trotz scheiternder Projekte und wachsender politischer Differenzen – hielt. In der Charité kam es 1951 zur denkwürdigen Begegnung von Grosz mit Wieland Herzfelde und John Heartfield, die DDR-Bürger geworden waren, während Brecht dem US-Bürger Grosz – und dieser jenem – offenkundig aus dem Weg ging.
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Anlässlich der Neuinszenierung des Rings am Mannheimer Nationaltheater erstellte der Kunsthistoriker Werner Marx im Jahre 2000 eine Collage aus Bühnenbildern und mehr oder weniger bekannten Werken der Architekturgeschichte. Er spannte einen assoziativen Bogen zu Bauten und Landschaften der Tetralogie. Verbunden mit Wagners Vorstellung von einem provisorischen Theater am Rhein, dem Entwurf Gottfried Sempers für ein Opernhaus in München und dem schließlich gebauten Festspielhaus in Bayreuth zielt Brendgens mit seinem Vortrag auf eine Rezeptionsgeschichte der mit dem Ring verknüpften Architektur.
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Trotz seines exzeptionellen künstlerischen Beitrages für die deutsche Nachkriegsmoderne in Ost wie West hat das bildkünstlerische Werk des Metallgestalters Fritz Kühns noch keinerlei wissenschaftliche Beachtung gefunden. Mit Ausnahme der Fotografiegeschichte fehlt jeder Versuch einer Katalogisierung, vergleichenden Analyse und kunstwissenschaftlich-denkmalfachlichen Bewertung seines singulären Beitrages vor allem zur Architektur. Dieses Desiderat hat nicht allein wirkungsvolle Interventionen bei der Erhaltung und Konservierung der Werke behindert, sondern auch deren Rezeption unzulässig als «DDR-Staatskunst» vereinseitigt. Versuch einer Korrektur.
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Am Abend des 9. November 1989 debattierten DDR-Kirchenvertreter, Blockparteien und Oppositionsgruppen im Französischen Dom über die Zukunft des Landes. Christian Walther hat bei einer Recherche zu Berlins Hugenotten im ARD-Archiv bislang unveröffentlichte Filmaufnahmen aus dem Französischen Dom entdeckt, die von einem utopischen Treffen zeugen. In dem Film werden erstmals Ausschnitte einer Diskussion über die Zukunft der DDR in den Stunden zwischen Schabowskis «sofort – unverzüglich» und der Öffnung der Mauer gezeigt.
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Anders als das Kulturhauses der Maxhütte in Unterwellenborn, das von der Deutschen Bauakademie als ästhetisch wegweisender Prototyp entworfen und beworben worden ist, entstanden zeitgleich Dutzende weitere Monumentalbauten mit «opernfähigen» Bühnenhäusern weitgehend unter dem Radar. Wir vermissen ein staatliches Bauprogramm ebenso wie elementare raumplanerische Logik und bauwirtschaftliche Vernunft. Allein im Nahbereich von Halle und Leipzig wurde im ersten Fünfjahrplan mehr Baustahl für gigantische Theaterbühnen beansprucht, als volkswirtschaftlich zu verantworten war. Was ist das für eine Ökonomie? Wem gebührt die Verantwortung und Initiative? Mit Fokus auf das «Haus der Freundschaft» in Schkopau betreten wir unvermutet eine andere DDR als die, von der bisher historiographisch die Rede war.
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Bulat Okudžava (1924–1997) war ein Moskauer Dichter und Chansonnier. Sein Vater wurde unter Stalin als angeblicher Trotzkist erschossen, die Mutter verbrachte achtzehn Jahre in den Lagern Sibiriens. Ende der 1950er Jahre begann Okudžava, seine Gedichte zur Gitarre vorzutragen. Mit Bella Achmadulina, Jevgenij Jevtušenko und Andrej Voznesenskij wurde er zum Sprachrohr der Tauwettergeneration. Sarah Kirsch übersetzte den «Mitternachtstrolleybus», Wolf Biermann nahm das Lied «Ach, die erste Liebe» in seine Programme auf. 1976 hatte Bulat Okudžva sein erstes Gastspiel in der DDR. Dabei lernte ihn Ekkehard Maaß kennen, der seit dieser Zeit seine Lieder übersetzt und vorträgt.
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