Liebe Besucher*innen und Freund*innen des Max-Lingner-Hauses!

Hier finden Sie alle Veranstaltungen für das erste Halbjahr 2023.
Ohne Einschränkungen können bis zu 40 Besucher*innen den Veranstaltungen vor Ort im Atelier von Max Lingner folgen. Zugleich werden alle Veranstaltungen live gesendet und können anschließend kostenlos in unserem YouTube-Kanal nachgesehen werden. Wegen der Live-Übertragung bitten wir um pünktliches Erscheinen. 

Auf Wiedersehen im Max-Lingner-Haus!
Thomas Flierl, Vorsitzender der Max-Lingner-Stiftung

29. März 2023, 19 Uhr

 

Jüdisch & links  

Buchvorstellung mit Wolfgang Herzberg 
Moderation: Christian Hufen


Säkulare, linke deutsche Juden, die nach 1945 zurückkehrten, prägten das politische und kulturelle Leben beider deutscher Staaten. Wolfgang Herzberg argumentiert, dass jüdische Überlebende den Kern einer linken Nachkriegsintelligenz in der DDR bildeten und dort oft konfliktreich die (politische) Kultur prägten. Er schildert dies aus der Innenperspektive seiner jüdischen Familie. Die autobiografischen Berichte seiner Mutter, ehemalige Generalstaatsanwältin, und seines Vaters, Parteijournalist, werden ergänzt durch seine eigene biografische Erzählung. Herzberg war Texter für die Rockband Pankow und vor allem Dokumentarist. Ein Essay über jüdische Remigranten in die DDR verdichtet die biografischen Darstellungen.

Es bedarf zur Zeit keiner Anmeldung. Kommen Sie einfach nach Pankow oder schauen Sie kostenlos live oder auch später auf unserem YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=NJgMxT9xD3g

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Workshop am 18., 19. und 20. April 2023, jeweils 19 Uhr

 

Sozialistische Moderne in Mittel- und Osteuropa  

Aus Anlass des Internationalen Denkmaltags am 18. April 2023

International ist ein neues Interesse an der «zweiten sozialistischen Moderne» (seit 1955) in Architektur und Städtebau zu beobachten. Vor allem die Aufarbeitung des Kalten Krieges im angelsächsischen Raum trug dazu bei. Kürzlich veröffentlichte Łukasz Stanek sein Buch Architecture in Global Socialism (2020). In Europa waren zweifellos die Ausstellung im Wiener Architekturzentrum Sowjetmoderne 1955–1991 (2012/13) und der sie begleitende Katalog ein wesentlicher Meilenstein für diese Neuentdeckung. Auch in den osteuropäischen Ländern wächst das Verständnis, dass es über die Rezeption der Zwischenkriegsmoderne hinaus, dort zum Teil als Ressource des Wiederentstehens der Nationalstaaten begriffen, auch darauf ankommt, die sozialistische Phase als Teil der eigenen Baukultur zu thematisieren.

In Osteuropa haben die Beiträge von Dumitru Rusu und der B.A.C.U.-Vereinigung bemerkenswerte Resonanz gefunden. Mit seinen Fotobänden, Architekturführern und der Website Socialist Modernism haben der rumänische Architekt und sein Team die Kenntnis über die Architekturen der ehemals sozialistischen Länder in den letzten Jahren stark befördert. Parallel hat sich im Rahmen des 2006 in Moskau gegründeten Internationalen Wissenschaftlichen Komitees von ICOMOS für das 20. Jahrhundert eine Plattform SocHeritage etabliert.

Die Wiederkehr militärischer Auseinandersetzungen in Europa und schließlich der Überfall Russlands auf die Ukraine im Frühjahr 2022, der Einzug eines neuen Blockdenkens und das Erstarken nationalistischer Strömungen gefährden diesen Austausch und die damit in Gang gekommene Aufklärung über die gemeinsame jüngere Geschichte. Anlässlich des Internationalen Denkmaltags von ICOMOS am 18. April haben wir Dumitru Rusu und ausgewiesene Fachleute aus Mittel- und Osteuropa eingeladen, um in einem Workshop dieses geteilte kulturelle Erbe zu erörtern und über den Krieg hinaus den grenzüberschreitenden Dialog zu befördern.

In Kooperation mit ICOMOS Deutschland, BTU Cottbus, Helle Panke/Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin und der Hermann-Henselmann-Stiftung

 

18. April 2023, 19 Uhr

 

Dumitru Rusu (Bukarest) stellt das Projekt «Socialist Modernism» und insbesondere die Bände zu Bulgarien, Ex-Jugoslawien und zum Baltikum vor. 

Begrüßung: Thomas Flierl
Grußwort: Tino Mager (ICOMOS Deutschland) 
Diskussion mit (angefragt) Riin Alatalu (Tallin), Danica Petrovic (Zagreb/Cottbus), Emilia Kaleva (Sofia), Sandra Uskokovic (Dubrovnik) etc.
Moderation: Jörg Haspel


Es bedarf zur Zeit keiner Anmeldung. Kommen Sie einfach nach Pankow oder schauen Sie kostenlos live oder auch später auf unserem YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=7dD-he9Ui4w

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19. April 2023, 19 Uhr

 

Dumitru Rusu (Bukarest) stellt die Bände zur Ukraine und zu Russland vor. 

Diskussion mit (angefragt) Pavlo Kravchuk (Zaporizhzhja), Yevheniia Molyar (Kiïv/Rom), Vitaly Shulyar (L‘viv), Svitlana Smolenska (Char’kiv/Berlin) und Natal‘ja Duškina (Moskau) etc.
Moderation: Jörg Haspel


Es bedarf zur Zeit keiner Anmeldung. Kommen Sie einfach nach Pankow oder schauen Sie kostenlos live oder auch später auf unserem YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=rySDQd_0qZs

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20. April 2023, 19 Uhr

 

Dumitru Rusu (Bukarest) stellt den Band «Sozialistische Moderne in Deutschland» vor. 

Was ist «sozialistische Moderne»? Zum Stand der Debatte. Perspektiven von Denkmalforschung, Denkmalpflege und Denkmalrestaurierung, Architektur- und Städtebau-Theorie und -Geschichte
Diskussion mit Kirsten Angermann (Weimar), Uta Pottgießer (Detmold/Delft), Andreas Putz (München), Johanna Blokker (Cottbus) und Jörg Haspel (Berlin)
Moderation: Thomas Flierl


Es bedarf zur Zeit keiner Anmeldung. Kommen Sie einfach nach Pankow oder schauen Sie kostenlos live oder auch später auf unserem YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=UGgBi0n5rDQ

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3. Mai 2023, 19 Uhr

 

Bittere Brunnen: Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution 

Regina Scheer stellt ihr neues Buch vor 
Moderation: Thomas Flierl


Hertha Gordon-Walcher (1894–1990) ist heute nahezu unbekannt wie viele Frauen, die ihr Leben im 20. Jahrhundert der sozialen Revolution gewidmet haben. Schon seit 1915 war sie im Spartakusbund, 1918 arbeitete sie im Kreml, erlebte die Revolution, die sich anders gestaltete als in ihren Träumen. Sie war Sekretärin von Clara Zetkin, Kurierin der Komintern, Redakteurin im Malik-Verlag. 1928 aus der KPD ausgeschlossen, trat sie nach dem Exil in Paris und New York 1947 in die SED ein, wollte den Sozialismus mit aufbauen. Bei ihrer Beerdigung sagte der Brecht-Biograf Werner Mittenzwei, von ihr könnten wir lernen, wie man mit Niederlagen umgeht.

Es bedarf zur Zeit keiner Anmeldung. Kommen Sie einfach nach Pankow oder schauen Sie kostenlos live oder auch später auf unserem YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=zzjBqqrCm7M

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10. Mai 2023, 19 Uhr

 

Das Zentrum für Kunstausstellungen der DDR 1973–1990 

Vortrag von Hans-Jörg Schirmbeck 
anschließend im Gespräch mit Christian Saehrendt


Das ZfK konzipierte und realisierte nichtkommerzielle Ausstellungen auf der Grundlage zwischenstaatlicher Kulturabkommen. Der Mitte der 1970er beginnende intensive Kunst-Austausch förderte die internationale Anerkennung der DDR und stärkte die Bedeutung der Künstler im Inland. Aus der Ausstellungsgruppe des Kulturministeriums hervorgegangen, 1973 per Gesetz gegründet, arbeitete das ZfK vergleichbar dem Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart, in dessen Besitz Teile der 1990 aufgelösten DDR-Institution übergingen. Der Vortrag beleuchtet die Stellung und die Arbeitsweise des ZfK im «System Kunst» der DDR.

Es bedarf zur Zeit keiner Anmeldung. Kommen Sie einfach nach Pankow oder schauen Sie kostenlos live oder auch später auf unserem YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=AfwVe8e4Hyk

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17. Mai 2023, 19 Uhr

 

Und der Zukunft zugewandt  

Swetlana Schönfeld im Gespräch mit Helga Kurzchalia,
mit Ausschnitten aus Filmen und von Theaterarbeiten


Swetlana Schönfeld, die seit vielen Jahren erfolgreiche Film- und Theaterschauspielerin (u. a. Maxim-Gorki-Theater, Deutsches Theater, Schaubühne, Berliner Ensemble), ist 1951 in einem Lager im Gebiet Kolyma zur Welt gekommen. Bernd Böhlichs Film «Und der Zukunft zugewandt» (2019) basiert auf der Geschichte ihrer Mutter, einer deutschen Kommunistin, die aus Nazideutschland geflüchtet war und in der Sowjetunion 25 Jahre im Gulag verbrachte. Bei ihrer Übersiedlung in die DDR (1957) musste die Mutter sich verpflichten, über ihre Zeit im Gulag zu schweigen. Wie hat Swetlana Schönfeld die Tabuisierungen im DDR-Alltag erlebt? Wie schaut sie heute auf die Welt?

Es bedarf zur Zeit keiner Anmeldung. Kommen Sie einfach nach Pankow oder schauen Sie kostenlos live oder auch später auf unserem YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=0jxRNswKvPw

In Kooperation mit Helle Panke/Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin​​​​​​​

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7. Juni 2023, 19 Uhr

 

Architekturvortrag 41

Kurt Meyer. Städtebauer in Köln und Moskau 

Vortrag/Buchvorstellung von Elke Pistorius und Christiane Post
Moderation: Thomas Flierl


Hierzulande fast unbekannt, ist der aus Köln stammende Architekt und Stadtplaner Kurt Meyer (1888–1944) in Russland ein Begriff, war er doch wie kein anderer deutscher Architekt in der ersten Hälfte der 1930er Jahre mit dem 1935 beschlossenen Generalplan für Moskau befasst. Dabei setzte sich Meyer mit seiner realistischen Methodik, die bestrebt war, Kontinuität und Fortschritt zu vereinen, durch. Im Sommer 1936 endet seine Arbeitsbiografie dramatisch. Er wurde verhaftet und zu Zwangsarbeit verurteilt, die er nicht überlebt. Die Autorinnen rekonstruieren den Lebensweg Meyers und geben Einblick in seine städtebauliche Ideen.

Es bedarf zur Zeit keiner Anmeldung. Kommen Sie einfach nach Pankow oder schauen Sie kostenlos live oder auch später auf unserem YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=UW_rPKXk_QU

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14. Juni 2023, 19 Uhr

 

Architekturvortrag 42

Dieter Bankert – Architekt, Zeichner, Maler, Poet, Optimist, Zweifler, Visionär. 

Dokumentarfilm von Jürgen Prange (2022), danach Gespräch mit Dieter Bankert
Moderation: Peter Meyer und Andreas Sommerer


Dieter Bankert war maßgeblich an der Entwicklung zahlreicher Bauten, vor allem in Berlin, beteiligt. Er hat einen ganzen Kosmos an Veranlagungen zur Verfügung, die er nutzt und pflegt, mit Freude und Hingabe, mit unglaublicher Energie. «Er vertritt die Grundhaltung, dass Form, Funktion und Struktur nur in ihrer dreifachen Einheit die Gegenstände vollständig beschreiben.» (Anne-Barbara Sommer, 2009) Immer wieder bringt er seine Ideen zu Papier, die begeistern oder irritieren. Beides kann er aushalten. Wer ihm begegnet, wird angeregt und gewinnt Selbstvertrauen und vergisst das nicht. Der Film skizziert sein Werk, lässt ihn zu Wort kommen. Das Gespräch mit ihm führt weiter.

Es bedarf zur Zeit keiner Anmeldung. Kommen Sie einfach nach Pankow oder schauen Sie kostenlos live oder auch später auf unserem YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=-j8F-AWfIE4

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