Von 2008 bis 2023 publizierte Thomas Kuczynski in lunapark21. Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie in der Rubrik «geschichte & ökonomie» regelmäßig seine Kolumnen. 2014 erschienen seine Beiträge «Geschichten aus dem Lunapark» im PapyRossa Verlag. Er hat diese Arbeit bis zu seinem Tod am 19. August 2023 fortgesetzt. Seine Kolumnen von Heft 28/2014 bis Heft 62/2023 sind nun ebenfalls bei PapyRossa in Köln erschienen.
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Jo Mihaly (1902–1989): Diesen Namen verlieh eine vermutlich ungarische Roma-Familie der damals 10-jährigen Elfriede Alice Kuhr. Er bedeutet in Anspielung auf den Erzengel Michael auf Ungarisch so viel wie «guter Engel» – ein Dank für Alices Empathie mit der Roma-Familie. Als eine Grenzgängerin der Gesellschaft, fühlte sich Jo Mihaly zeitlebens, insbesondere in den Jahren des Exils. Als sie ihre Tanzkarriere begann, wählte sie daher auch den Namen der Roma als Künstlernamen. Thomas B. Schumann von Edition Memoria Verlag + Sammlung und Initiator des Exil Museums in Bonn berichtet über die Tänzerin, Schriftstellerin, Kommunistin und Emigrantin.
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Die Stadt Berlin rückte im 20. Jahrhundert nur allzu oft ins Zentrum des Geschehens. Berlin war eine monarchische, eine demokratische, eine faschistische und eine sozialistische Hauptstadt. Von hier aus wurden zwei Weltkriege in die Welt getragen, die mit großer Wucht auf die Stadt zurückfielen. In Berlin erlebte der Kalte Krieg seine Zuspitzung, bevor er hier sein symbolisches Ende fand. Berlin gilt als das «Rom» der Zeitgeschichte.
Ausgehend von populären Zuschreibungen nähert sich Hanno Hochmuth an 51 historischen Orten der Geschichte und der Gegenwart Berlins und erzählt so die Geschichte Berlins im 20. Jahrhundert.
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Zu jedem Jubiläum wird in Berlin eine Art Passionsspiel aufgeführt — das Märchen, in dem die böse Schwester der anderen das Brot vom Munde stiehlt, in dem die gute Schokolade vom Himmel regnen lässt, im Blumengarten Mohrrüben anbaut und der bösen eine Nase dreht. Goldmarie im Sommerkleid zeigt ihre neuen Geldscheine und steckt sich lässig eine Amizigarette in den Mundwinkel, während Pechmarie, die Trümmerfrau, trocken Brot kaut und neidisch auf die Stadthälfte von Goldmarie schielt. Grischa Meyer erzählt anhand zahlreicher Dokumente die Vor-, Haupt-, Staats- und Alltagsgeschichte dieser Berliner Jahre. — Was war eigentlich in den Flugzeugen der Luftbrücke, als sie zurückflogen?
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«Der Schlaf der Vernunft», so Francisco de Goya, «gebiert Ungeheuer». Die heutigen Ungeheuer sind so bedrohlich wie selten in der Geschichte: die Erosion der realexistierenden Demokratie von rechts und durch Fake News, der Klimakollaps, ein Krieg, der uns in eine weltumspannende Katastrophe reißen kann. Sind die von uns gewählten Entscheidungsträger in einen Tiefschlaf der Vernunft gefallen? Sie versagen darin, eine Friedensordnung zu gewährleisten, das Kippen des Klimas zu verhindern, Fluchtursachen zu bekämpfen. Nicht einmal den Ausgleich zwischen Ost und West bekommen sie hin. Daniela Dahn meint, sie sind selbst der Rechtsruck.
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Theater, Konzerte, Show, Singeklub, Kunstzirkel und so vieles mehr: Durch seine Lage, Größe, Baugestalt, Ausstattung und der zugehörigen Freiflächengestaltung gilt der 1955 eröffnete Kulturpalast des VEB Maxhütte als Archetyp der rund 2.000 Kulturhäuser der DDR. An ihm lassen sich Architekturgeschichte und Kulturpolitik des Landes erzählen und kritisch reflektieren. Das macht den Kulturpalast in Unterwellenborn zu einem Denkmal von nationaler Bedeutung. Das Buch von Christoph Liepach berichtet aus der glanzvollen Vergangenheit und davon, was Erhaltung und kulturelle Wiederbelebung für die Menschen bedeuten würde. Max braucht Gesellschaft.
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Kooperation mit Helle Panke e.V. | Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin
In seiner letzten Ausstellung präsentierte «Das Kleine Grosz Museum» in Berlin 2024 Dokumente zur kaum bekannten Kooperation der beiden Künstler. Für den Katalog hat Christian Hufen die erhaltene Korrespondenz zusammengestellt und kommentiert. Erzählt wird von einer Freundschaft während der Weimarer Republik, die auch im Exil – trotz scheiternder Projekte und wachsender politischer Differenzen – hielt. In der Charité kam es 1951 zur denkwürdigen Begegnung von Grosz mit Wieland Herzfelde und John Heartfield, die DDR-Bürger geworden waren, während Brecht dem US-Bürger Grosz – und dieser jenem – offenkundig aus dem Weg ging.
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Anlässlich der Neuinszenierung des Rings am Mannheimer Nationaltheater erstellte der Kunsthistoriker Werner Marx im Jahre 2000 eine Collage aus Bühnenbildern und mehr oder weniger bekannten Werken der Architekturgeschichte. Er spannte einen assoziativen Bogen zu Bauten und Landschaften der Tetralogie. Verbunden mit Wagners Vorstellung von einem provisorischen Theater am Rhein, dem Entwurf Gottfried Sempers für ein Opernhaus in München und dem schließlich gebauten Festspielhaus in Bayreuth zielt Brendgens mit seinem Vortrag auf eine Rezeptionsgeschichte der mit dem Ring verknüpften Architektur.
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Trotz seines exzeptionellen künstlerischen Beitrages für die deutsche Nachkriegsmoderne in Ost wie West hat das bildkünstlerische Werk des Metallgestalters Fritz Kühns noch keinerlei wissenschaftliche Beachtung gefunden. Mit Ausnahme der Fotografiegeschichte fehlt jeder Versuch einer Katalogisierung, vergleichenden Analyse und kunstwissenschaftlich-denkmalfachlichen Bewertung seines singulären Beitrages vor allem zur Architektur. Dieses Desiderat hat nicht allein wirkungsvolle Interventionen bei der Erhaltung und Konservierung der Werke behindert, sondern auch deren Rezeption unzulässig als «DDR-Staatskunst» vereinseitigt. Versuch einer Korrektur.
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Kooperation mit Helle Panke e.V. | Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin
Am Abend des 9. November 1989 debattierten DDR-Kirchenvertreter, Blockparteien und Oppositionsgruppen im Französischen Dom über die Zukunft des Landes. Christian Walther hat bei einer Recherche zu Berlins Hugenotten im ARD-Archiv bislang unveröffentlichte Filmaufnahmen aus dem Französischen Dom entdeckt, die von einem utopischen Treffen zeugen. In dem Film werden erstmals Ausschnitte einer Diskussion über die Zukunft der DDR in den Stunden zwischen Schabowskis «sofort – unverzüglich» und der Öffnung der Mauer gezeigt.
Aus rechtlichen Gründen ist der Film nur in der Mediathek des rbb zu sehen. Wenn Sie die Veranstaltung live online verfolgen oder später nachschauen möchten, bitten wir Sie, den Film dort anzusehen: https://www.rbb-online.de/doku/e/eine-bessere-ddr.html
Das Video der Veranstaltung (ohne Film) kann hier kostenlos angesehen werden: https://youtube.com/live/C32Jd2t7Xxo?feature=share