Max Lingner — Auf der Suche nach der Gegenwart

Musée de l’Histoire vivante Montreuil (Frankreich), 14. März – 26. Juli 2020
Institut français Berlin, 17. Januar – 28. Februar 2019

«Der Darsteller des Pariser Arbeiters konnte Lingner nur werden, weil er ein maître de la réalité ist, Wirklichkeitsbeobachter, Wirklichkeitsfanatiker, versessen darauf, festzuhalten, was ist. Das gibt auch seinen Bildern den Halt, sie sind gestaltetes Leben, sie haben Elan ohne falsches Pathos.» (Paul Westheim, 1939 in der Pariser Tageszeitung anlässlich einer Ausstellung Lingners in der Pariser Galerie Billiet)
Im Zentrum der Ausstellung, die Max Lingners Werk erstmals seit langem in einem breiteren Überblick präsentierte, stand das Schaffen des Künstlers in Frankreich ab 1929, u.a. als Pressezeichner, und nach seiner Rückkehr 1949 in die gerade gegründete DDR. Zu entdecken waren in ihrer Verbindung von Gegenständlichkeit und Reduktion meisterhafte Zeichnungen aus den 1930er Jahren, in denen Lingner die Pariser banlieue erkundete und mit den Vorstädten auch die Menschen der französischen Hauptstadt ins Bild setzte.

In Zusammenarbeit mit dem Musée de l’Histoire vivante Montreuil, dem Institut français Berlin und dem Centre Marc Bloch. Unterstützt von der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

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Zwei auf einen Streich!

Literarische Illustrationen von Josef Hegenbarth und Max Lingner
Hegenbarth Sammlung Berlin

Mit Illustrationen haben sich Josef Hegenbarth (1884–1962) und Max Lingner (1888–1959) ein großes Publikum erobert. Lingner zeichnete in den späten 1930er und 1940er Jahren täglich für die französische Tageszeitung l’Humanité, deren Leserschaft seinen lebendigen Stil und seine klare Handschrift liebte. Hegenbarth war einer der bekanntesten Illustratoren in der DDR. Publikationen mit seinen ausdrucksstarken, oft bis ins Groteske gesteigerten Zeichnungen gehörten in jeden gut sortierten Bücherschrank, seine kontrastreichen Darstellungen begeistern bis heute.
Die Ausstellung widmete sich speziell den Illustrationen zu literarischen Werken des 19. Jahrhunderts und vereinte erstmals Zeichnungen und Aquarelle beider Künstler aus den Beständen der Berliner Hegenbarth Sammlung und der Max-Lingner-Stiftung. Es waren über 30 Blätter zu sehen, die u.a. Romane von Alexandre Dumas, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolai Gogol, Victor Hugo oder Märchen der Brüder Grimm begleiten und interpretieren.

Ein Gemeinschaftsprojekt der Max-Lingner-Stiftung und der Hegenbarth Sammlung Berlin.

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Max Lingner. Das Spätwerk 1949–1959

Burg Beeskow / Altes Amt

Nachdem sich Max Lingner in den 1930er und 1940er Jahren in Paris als Pressezeichner einen Namen gemacht hatte, kehrte er 1949 in sein Heimatland zurück, um beim Aufbau eines antifaschistischen Deutschlands mitzuwirken. Seine ersten Aufträge in Berlin waren Großdekorationen, wie er sie bereits in Frankreich für die Pressefeste von l‘Humanité realisiert hatte. Außerdem beteiligte er sich am Wettbewerb für ein Wandbild am Haus der Ministerien. Doch kaum war Lingner als Sieger des Wettbewerbes hervorgegangen, wurde er im Rahmen der Formalismus-Kampagne kritisiert.
In der Ausstellung waren neben Entwürfen für die Festdekorationen auch die verschiedenen Versionen des Wandbildes sowie der der vollständige Karton (1:20) der sechsten Fassung zu sehen. Weiterhin ließ sich der Zyklus großformatiger Historiengemälde in Kompositionsskizzen und Einzelstudien anschaulich nachvollziehen. In den Illustrationen, die Lingner für Bücher mehrere DDR-Verlage gezeichnet hat, konnte man schließlich seine französischen Motive wiederfinden.

Ein Gemeinschaftsprojekt der Max-Lingner-Stiftung und des Kunstarchivs Beeskow

Von Mädchen, Frauen und Männern.

Zeichnungen von Max Lingner und Skulpturen von Jenny Mucchi-Wiegmann
Galerie in der Burg Großbodungen

Jenny Mucchi-Wiegmann (1895–1969) und Max Lingner (1888–1959) gehören einer Künstlergeneration an, ihre Biografien weisen zahlreiche Gemeinsamkeiten auf, und in ihren Werken verbinden sich eine realistische lyrische Formensprache mit sozialem Verständnis und politischem Engagement. Für die künstlerische Entwicklung beider Künstler war Paris, wo sie in den 1930er Jahren lebten und arbeiteten, eine wichtige Station.
In den 1950er Jahren lernten sich Lingner und Mucchi-Wiegmann in Ost-Berlin persönlich kennen. Er war 1949 nach Deutschland zurückgekehrt und als Professor an die Kunsthochschule Weißensee berufen worden. Sie pendelte seit Mitte der 1950er Jahre zwischen Mailand und Berlin, da ihr Mann Gabriele Mucchi ebenfalls einen Lehrauftrag in Weißensee hatte.
In Großbodungen wurden Zeichnungen von Lingner und Skulpturen von Mucchi-Wiegmann erstmals zusammen ausgestellt. Bei den ausgewählten Werken wurde deutlich, dass beide gern und oft junge Mädchen und Frauen dargestellt haben.

Ein Projekt der Max-Lingner-Stiftung in Kooperation mit der Galerie in der Burg Großbodungen und mit Leihgaben von Susanne Mucchi.

Max Lingner. Grafik und Malerei

Fischlandhaus, Ostseebad Wustrow

Max Lingner und seine Frau Lisa haben zu Beginn der 1920er Jahre in Born auf der Ostseehalbinsel Darß gelebt. Lingner hat hier versucht, sein künstlerisches Schaffen mit dem Leben eines Bauern zu verbinden, was ihm aber nicht gelingen wollte. In der Ausstellung wurden grafische Arbeiten, Zeichnungen und Gemälde aus allen Schaffensphasen des Künstlers gezeigt. Sie fand in Wustrow, und damit nur einige Kilometer von Lingners damaligem Wohnort, statt.

Ein Projekt der Kurverwaltung Ostseebad Wustrow in Kooperation mit der Max-Lingner-Stiftung

Max Lingner. Landschaften

Solarzentrum Mecklenburg-Vorpommern, Wietow (bei Wismar)

Die Ausstellung vereinte Landschaften des Künstlers Max Lingner, dessen bekannteste Werke französische Frauen und den Arbeiter-Alltag zeigen. Doch Lingner hat sein Leben lang auch Landschaften gemalt und gezeichnet. Dabei sind nicht nur Naturbilder, sondern gleichermaßen Stadt- und Industrielandschaften entstanden.
Gezeigt wurden Werke aus allen Lebensphasen und Stationen des Künstlers. Er hat sie in seiner Geburtsstadt Leipzig, seinem Studienort Dresden, auf dem Darß, in Weißenfels, in Paris und den Vororten der Stadt sowie in Berlin geschaffen.
Das Solarzentrum Wietow, angesiedelt inmitten der Mecklenburger Natur und doch nahe der Hafenstadt Wismar, war ein idealer Ort, um zum ersten Mal eine größere Auswahl von Lingners Landschaften auszustellen.

Ein Projekt der Max-Lingner-Stiftung in Kooperation mit dem Solarzentrum Mecklenburg-Vorpommern.

Max Lingner. Ein deutscher Maler in Frankreich

Museum im Kleihues-Bau, Kornwestheim

Max Lingner hat sich mit seiner Künstlerpersönlichkeit sowohl in Frankreich als auch in Deutschland im öffentlichen Bewußtsein seiner Zeit behauptet. In Frankreich waren seine prägnanten Pressezeichnungen populär. In Deutschland schätze man an seiner Malerei das an Renoir und Matisse geschulte lyrische Element, die Melodik in seinen Kompositionen.
Die Ausstellung vereinte Werke Lingners, die sich in den Sammlungen der Max-Lingner-Stiftung, der Staatlichen Museen zu Berlin und des Museums Schloss Neu-Augustusburg in Weißenfels befinden. Die Leihgaben der Max-Lingner-Stiftung umfassten 50 Tusche-Zeichnungen und Gouachen sowie das großformatige, bemalte Leinentuch Der Winter aus dem Zyklus Vier Jahreszeiten.
Die Ausstellung war die Fortsetzung einer 2004 vor allem dem frühen Werk Lingners gewidmeten Exposition in Kornwestheim.

Ein Projekt der Museen der Stadt Kornwestheim in Kooperation mit der Max-Lingner-Stiftung und dem Museum Schloß Neu-Augustusburg Weißenfels

Max Lingner in Berlin

Arbeiten aus dem Archiv zum Gedenken an Dr. Getrud Heider
Galerie Solitaire, Berlin

Die Ausstellung konzentrierte sich auf jene Arbeiten des Künstlers Max Lingner, welche seit 1949 in Berlin entstanden sind und zum Bestand des Max-Lingner-Archivs gehören. Sie war der Kunstwissenschaftlerin Dr. Gertrud Heider gewidmet, die sich über vier Jahrzehnte mit dem Werk Lingners beschäftigt und von 1988 bis 2007 das Archiv betreut hat. Im Mai 2008 hätte sie ihren 80. Geburtstag gefeiert.
Die beiden Gemälde Weintraubenverkäuferinnen und Rummelsburg bildeten den zeitlichen Rahmen der Ausstellung: Die unvollendet gebliebene Version des bekannten Bildes Weintraubenverkäuferinnen hat Lingner noch in Frankreich entworfen, wo er zwanzig Jahre gelebt und gearbeitet hat, und 1949 in Berlin ausgeführt. Die Industrielandschaft Rummelsburg entstand 1958, ein Jahr vor seinem Tod und blieb das einzige Werk einer geplanten Reihe zu den Berliner Arbeitervorstädten.
Die Werke der Ausstellung wurden von Auszügen aus Gertrud Heiders Publikationen zu Lingner begleitet.

Ein Projekt der Max-Lingner-Stiftung in Kooperation mit der Galerie Solitaire.