Forschung

Die Max-Lingner-Stiftung widmet sich satzungsgemäß der Erforschung und Vermittlung des Werkes des Künstlers. Hierzu gehört neben der Erarbeitung des Werkverzeichnisses vor allem die Erforschung der künstlerischen, kulturpolitischen, medialen und anderen zeitgeschichtlichen Kontexte seines Schaffens und dem Wirken seiner Künstlerkolleg*innen sowie der Probleme der heutigen Rezeption ihrer Kunst.

Werkverzeichnis
Nach der Vorlage des Werkverzeichnisses der frühen Jahre (1898–1931/32) im Jahr 2004 und der umfangreichen kulturhistorischen Publikation zum Spätwerk (1949–1959) 2013 steht aktuell vor allem die französische Phase (1929–1949) des Künstlers Max Lingner im Mittelpunkt des Interesses der Stiftung.

Wir brauchen Ihre Mithilfe
Um das Verzeichnis der in Frankreich entstandenen Werke Lingners vervollständigen bzw. aktualisieren zu können, ist es besonders wichtig, auch Informationen über Werke von Lingner zu erhalten, die sich in Privatbesitz befinden. Lingner hat im Laufe seines Lebens eine Vielzahl von Gemälden und Zeichnungen verkauft sowie an Kollegen, Freunde und politische Weggefährten verschenkt. Wenn Sie selbst ein Werk von Lingner besitzen, wären wir sehr dankbar für Ihre Hinweise. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Es geht uns in erster Linie um die Aufnahme der Werkes und die fotografische Dokumentation, aber wir sind ebenso an deren Geschichte und an den Geschichten, die Sie uns dazu erzählen können, interessiert.

Kooperation mit der Akademie der Künste, Berlin
2010 hat die Max-Lingner-Stiftung in Kooperation mit der Akademie der Künste das 1. Max-Lingner-Kolloquium veranstaltet. Unter dem Titel «… kommen Sie und arbeiten Sie mit uns an der Zeitung MONDE». Die Welt der Pariser Wochenzeitschrift MONDE (1928–1935) haben neun Wissenschaftler*innen mit ihren Vorträgen dazu beigetragen, die Zeitschrift hinsichtlich ihrer Herausgeber und Redaktionsmitglieder, der veröffentlichten Beiträge, der internen und externen politischen Konflikte und Widersprüche, der künstlerischen Gestaltung zu betrachten sowie mediengeschichtlich und gesellschaftspolitisch einzuordnen.

Die Vorträge wurden 2012 in der Publikation «Die Welt der Pariser Wochenzeitung MONDE (1928–1935)» veröffentlicht.

Veranstaltungsprogramm im Max-Lingner-Haus, Berlin
2016/17 hat die Stiftung ihre Vortragsreihe im Max-Lingner-Haus auf Lingner in Frankreich ausgerichtet: Expertinnen aus Paris, wie Rosi Huhn, Hélène Roussel und Ines Rotermund-Reynard stellten ebenso ihre Forschungsergebnisse vor wie die deutschen Kolleg*innen Maria Obenaus, Lisa Hartsch, Martin Groh und Angelika Weißbach.

Kooperation mit dem Centre Marc Bloch, Berlin
Seit 2018 gibt es eine Kooperation zwischen dem Centre Marc Bloch und der Max-Lingner-Stiftung, um die Rolle und Bedeutung Max Lingners in Frankreich besser einordnen sowie Perspektiven für weitere Forschungen zu diesem Thema aufzeigen zu können.
Nach einer ersten Zusammenarbeit mit Markus Messling und Franck Hofmann unter dem Motto «Realismus!» und der Umsetzung des Ausstellungsprojektes «Max Lingner – auf der Suche nach der Gegenwart» in der Galerie des Institut français in Berlin, konzentriert sich die aktuelle Kooperation auf Forschungsperspektiven.
Gemeinsam mit Jakob Vogel, Aurélie Denoyer und assoziierten Forscher*innen des Centre Marc Bloch wird derzeit daran gearbeitet, ein international und interdisziplinär ausgerichtetes Netzwerk aufzubauen, um über Lingner in Frankreich in einer größeren Breite forschen zu können. Nach ersten Arbeitstreffen fand im Januar 2021 ein digitaler Studienvormittag statt, dem weitere digitale oder reale Treffen folgen sollen. Langfristiges Ziel ist, eine Publikation zu Lingner in Frankreich herauszugeben.

Kooperation mit dem Musée de l’Histoire vivante, Montreuil
Eine weiterer Kooperationspartner ist das französische Musée de l’Histoire vivante in Montreuil bei Paris. Dank dieser Zusammenarbeit konnte die Ausstellung «Max Lingner. À la recherche du temps présent» von März bis Juli 2020 in Montreuil gezeigt werden. Zudem sollte eine gemeinsame Veranstaltung stattfinden, die wegen der Corona-Pandemie aber abgesagt werden mußte. In Zukunft wird die Stiftung ein Projekt unterstützen, bei dem Zeitschriften wie MONDE und Tageszeitungen der 1930er Jahre aus dem Bestand des Museums digital erfasst werden.