Max-Lingner-Stiftung

Die seit 2007 existierende Max-Lingner-Stiftung widmet sich der Pflege, Aufarbeitung und Verbreitung des Werkes des Malers und Pressegrafikers Max Lingner (1888 – 1959) und erinnert an die von Emigration, Krieg und Lagerhaft betroffene Kunst des 20. Jahrhunderts sowie an den kulturellen Aufbruch in der Nachkriegszeit.

Mit dem denkmalgeschützten Wohn- und Atelierhaus von Max Lingner in Berlin-Pankow, seiner gesamten erhaltenen Innenausstattung und einem nicht unbeträchtlichen Teil des künstlerischen Nachlasses verfügt die Stiftung über herausragende zeitgeschichtliche Zeugnisse der von Emigration und Neuanfang geprägten Kultur nach 1945 in Ost-Berlin bzw. der DDR.

Nach dem Tod von Max Lingner hatte dessen Witwe Erika Lingner den Nachlass betreut und auf die Einrichtung eines Max-Lingner-Archivs der Akademie der Künste der DDR gedrängt, das seit 1969 existierte und von ihr geleitet wurde. Nach der Vereinigung der Akademie der Künste Berlin (West) und der Akademie der Künste der DDR wurde das Max-Lingner-Archiv in das Archiv der Akademie der Künste, Berlin, überführt. Die Akademie zog sich aus der Unterhaltung des Max-Lingner-Hauses zurück. Es war dann vor allem die Kunstwissenschaftlerin Dr. Gertrud Heider (1928 – 2007), die sich der Bewahrung, Erschließung und Vermittlung des Werkes von Max Lingner widmete. Seit 1988 betreute sie das Max-Lingner-Archiv ehrenamtlich. Nach dem Tod von Erika Lingner (1997) und als deren Erbin verlegte Gertrud Heider schließlich auch ihren Wohnsitz in das Max-Lingner-Haus. Hier errichtete sie kurz vor ihrem Tod im Jahr 2007 die unselbständige Max-Lingner-Stiftung.

Diese Stiftung wird heute, wie von Gertrud Heider testamentarisch verfügt, von der Rosa-Luxemburg-Stiftung treuhänderisch betreut und ist im Rahmen ihrer Satzung inhaltlich selbständig tätig. Im Vorstand wirken Dr. Thomas Flierl (Vorsitzender), Dr. Angelika Weißbach und Martin Groh. Ein Kuratorium berät und unterstützt den Vorstand durch Anregung, Kritik und Mitwirkung bei der Erfüllung des Stiftungszwecks. Ihm gehören Martin Groh, Gerhard Schumacher-Kitzig und Rahel Melis an.

In den letzten Jahren hat die Stiftung eine Vielzahl von Projekten zur Erforschung und Vermittlung des Werkes von Max Lingner realisiert. Mit einem kulturellen Veranstaltungsprogramm öffnet sich das Max-Lingner-Haus regelmäßig für das Publikum. Nach der denkmalgerechten Sanierung von Haus und Garten erschließt sich die Geschichte einer der drei Ost-Berliner «Intelligenzsiedlungen» umso intensiver. Gemeinsam mit dem benachbarten Ruthild-Hahne-Haus beteiligt sich die Max-Lingner-Stiftung am jährlichen Tag des offenen Denkmals. Traditionell unterstützt die Stiftung in jedem Jahr die kulturelle Bildungsarbeit der Max-Lingner-Grundschule in Jessen/Elster mit einem Projekttag im Umfeld des Geburstags Max Lingners im November.