Max Lingner —
Auf der Suche nach der Gegenwart

Reader zur Ausstellung, mit einem Essay von Franck Hofmann, 44 S., deutsch/französisch

Der erste Teil des Readers erläutert die sechs Kapitel der gleichnamigen Ausstellung und geht in diesem Zusammenhang auf einzelne in der Ausstellung gezeigte Werke ein. Im zweiten Teil untersucht Franck Hofmann in seinem Essay «Max Lingner — Von der Suche nach der Gegenwart zum Verlust der Wirklichkeit», welche Auswirkungen die Nähe zu einer und das Engagement für eine politische Bewegung auf das Werk des Künstlers hatte.

Max Lingner. Das Spätwerk 1949–1959

Herausgegeben von Thomas Flierl
mit Beiträgen von Günter Feist, Thomas Flierl, Erhard Frommhold, Eckhart Gillen, Martin Groh, Fritz Jacobi, Katharina Köpping, Harald Metzkes, Ulrike Möhlenbeck, Jens Semrau, Angelika Weißbach und einem umfangreichen Dokumentenanhang.

Als Max Lingner im März 1949 aus Frankreich nach Deutschland zurückkehrte, stießen seine Erfahrungen bei der künstlerischen Gestaltung engagierter Zeitungen und Zeitschriften, die Dekorationen großer Volksfeste der Pariser Arbeiterschaft und schließlich seine Malerei in der SBZ/DDR zunächst auf große Resonanz. Doch die von der sowjetischen Besatzungsmacht und SED-Dogmatikern entfachte «Formalismus»-Kampagne sowie der Argwohn gegenüber «Westemigranten» gingen auch an Lingner nicht spurlos vorüber. Er machte Zugeständnisse und verlor an künstlerischer Kraft. Mit dem Porzellanfries am Haus der Ministerien schuf er in einer gewaltigen Anstrengung (1950–52) das Gründungsbild der DDR. Doch Auftraggeber und Künstler waren gleichermaßen enttäuscht. Während er als Buchillustrator an seine früheren Arbeiten anzuknüpfen vermochte, fand er nach dem Monumentalbild nur schwer zur Malerei zurück. Das Buch handelt von der vertanen Chance einer Begegnung von Sozialismus und Moderne, von einem politischen Künstlerleben zwischen Volksfront und Staatssozialismus, von Anpassung und Verlust an künstlerischer Kraft, von Erschöpfung und Ernüchterung und vom Versuch der Selbstbehauptung in — nicht zuletzt seiner schweren Krankheit wegen — nicht mehr realisierten Projekten.

Lukas Verlag Berlin, 2013, 24 × 30 cm, 222 Seiten, ISBN 978-3-86732-154-9.

Die Welt der Pariser Wochenzeitung Monde (1928—1935)

Herausgegeben von Thomas Flierl, Wolfgang Klein und Angelika Weißbach

«… kommen Sie und arbeiten Sie mit uns an der Zeitung MONDE» Mit diesem Satz soll Henri Barbusse den seit 1928 in Paris lebenden Maler Max Lingner eingeladen haben, an seiner Wochenzeitung MONDE mitzuarbeiten. Während Lingners Tätigkeit bei MONDE bisher gut bekannt zu sein schien, hat die Geschichte der Zeitung bisher nur partiell Aufmerksamkeit gefunden. 
Die nun vorliegende, reich mit Illustrationen und Titelbildern von Max Lingner und anderen zeitgenössischen Künstlern wie George Grosz, Käthe Kollwitz oder Diego Rivera ausgestattete Publikation versammelt Beiträge, die die Zeitung in ihren historischen, politischen und ästhetischen Kontexten betrachten. Vor diesem Hintergrund erlangt auch die Tätigkeit Lingners deutlichere Konturen.

 Mit MONDE hatte die politische Linke anfänglich eine breite internationale kulturelle Plattform gewonnen, 1932/33 wurde MONDE auf die verengte Linie der Komintern gebracht. So wurde der Zeitung das Rückgrat gebrochen, bevor die Volksfront in Frankreich begann.

Aisthesis Bielefeld 2012, 256 S., ISBN 978-3-89528-930-9

Max Lingner: Werkverzeichnis 1898 bis 1931/32

Erarbeitet von Eleonore Sent

Mit der Schenkung einiger Lingner-Werke an das Museum Weißenfels durch die Nachlassbevollmächtigte Gertrud Heider im Jahre 1998 war die Erstellung eines Werkverzeichnisses bis zur Frankreich-Zeit vereinbart worden, dessen Erarbeitung die damalige Leiterin des Museums Eleonore Sent übernahm. Mit Weißenfels war Max Lingner biographisch verbunden: 1913, kurz vor Abschluss seines Studiums an der Dresdner Kunstakademie, heiratete Lingner die Weißenfelser Schuhfabrikantentochter Lisa Arsand, mit ihr lebte er von 1922 bis zur Übersiedelung 1928 nach Paris in der Saalestadt. Seit den 1960er Jahren hatte das Weißenfelser Museum eine Reihe von Arbeiten Lingners aus Privatbesitz oder durch Schenkung erworben. Zum 40. Todestag Lingners zeigte das Museum 1999 eine das gesamte Œuvre umfassende Ausstellung.
Das Werkverzeichnis dokumentiert Gemälde, Farbstudien, Aquarelle und farbige Zeichnungen, 
Zeichnungen, Druckgraphik, Plastik, Buchentwürfe und Mappenwerke Max Lingners aus den Jahren 1898 bis 1931/32. Es erschien in Verbindung mit der Ausstellung «Max Lingner. Frühzeit und Frankreich», die vom 17. Juli bis 26. September 2004 im Museum im Kleihues-Bau in Kornwestheim, der Partnerstadt von Weissenfels stattfand.

(Hg.) Freundeskreis Max Lingner e.V. Berlin 2004, 200 S., reich bebildert, mit einer ausführlichen Biographie, ISBN 978-3-00014-127-0