Max Lingner —
Auf der Suche nach der Gegenwart

17.01. – 28.02.2019 im Institut français Berlin
19.03. – 20.07.2020 Musée de l’Histoire vivante Montreuil

Vom 17. Januar bis zum 28. Februar 2019 zeigte das Institut français Berlin Werke des Künstlers Max Lingner in der Ausstellung «Max Lingner — Auf der Suche nach der Gegenwart». Gut ein Jahr später konnte die Ausstellung dann leicht modifiziert im Musée d’Histoire vivante in Montreuil, einem Vorort von Paris gezeigt werden. Erstmals seit 1984 war damit das Werk Max Lingners in Frankreich wieder öffentlich zu sehen.
Kernstück der Ausstellung sind Lingners Zeichnungen der Pariser banlieue und der ­Pariser Bevölkerung in den 1930er Jahren, beeindruckend in ihrem reduzierten Strich, typisierend, abstrahierend, aber ­Individuum und Ort respektierend.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf Lingners in der DDR der 1950er Jahre entstandenem Spätwerk, u.a. dem Wandbild am Haus der Ministerien (jetziges ­Finanzministerium) im Zentrum Berlins und dem daran abzulesenden Scheitern eines Kultur- und ­Bildtransfers von Frankreich in das östliche Deutschland.

«Der Darsteller des Pariser Arbeiters konnte Lingner nur werden, weil er ein maître de la réalité ist, Wirklichkeitsbeobachter, Wirklichkeitsfanatiker, versessen darauf, festzuhalten, was ist. Das gibt auch seinen Bildern den Halt, sie sind gestaltetes Leben, sie haben Elan ohne falsches Pathos.» (Paul Westheim, 1939 in der Pariser Tageszeitung anlässlich einer Ausstellung Lingners in der Pariser Galerie Billiet)

Kuratiert von Franck Hofmann und Rahel Melis
Mit freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Pressestimmen

Max Lingner est une figure majeure des arts plastiques du Front populaire. Mais, paradoxalement, il reste méconnu en France. Sans doute que, après la chute du mur de Berlin, en 1989, son soutien au gouvernement de la RDA et son ralliement – pourtant nuancé – à une certaine forme de réalisme socialiste lui ont coûté une reconnaissance à la hauteur de sa création. L’exposition du musée de l’Histoire vivante à Montreuil (Seine-Saint-Denis), réalisée avec le soutien des Fondations Max-Lingner et Rosa-Luxemburg, propose une rétrospective inédite en France du dessinateur et peintre. Elle enchante le regard, et la sélection des oeuvres par les commissaires Rahel Melis et Franck Hofmann nous laisse deviner un artiste de premier plan.

(Paul Blot: «Rétrospective Max Lingner à Montreuil», in l’Humanité, 9. Juni 2020, S.17)

Werke